Platesolving - der Autopilot für das Teleskop
Platesolving mit All Sky Plate Solver
Beim Platesolving wird ein Bild des Sternenhimmels aufgenommen und mit vorhandenen Sternkarten verglichen.
Nach der Identifikation des Himmelsausschnitts weiss das Teleskop dann sehr genau, wo es ist – das produziert ein sehr genaues Goto. Dieser „Vergleichsvorgang“ kann beliebig oft wiederholt werden, das Ausrichten an einem „Alignment-Stern“ ist also nicht mehr notwendig. Eigentlich ist damit sogar ein Leuchtpunktsucher überflüssig, da die Himmelposition ständig „elektronisch“ verglichen werden kann.
Für das Platesolving benutze ich die Software „All Sky Plate solver“, diese kann kostenlos aus dem Internet heruntergeladen werden:
http://www.astrogb.com/astrogb/all_sky_plate_solver.html
All Sky Plate Solver läuft problemlos unter Linux mit Wine.
Der Installationsassitent fragt Euch nach der Brennweite Eures Teleskops (beim meinem Newton 1000mm) und nach der Pixel-Größe und der Auflösung Eures Kamerachips. Diese Angaben entnehmt Ihr am besten der Dokumentation Eurer Kamera. Bei meiner ZWO ASI294MC Pro color beträgt die Pixelgröße 4.63µm und die Auflösung 4144x2822 Pixel.
Jetzt werden Euch die zu Euren Angaben passenden Referenz-Sternenkarten zum Download angeboten. Für den späteren Einsatz ist kein Internetzugang nötig, da die Daten dann offline auf Eurem PC liegen.
Ihr könntet jetzt ein Foto aufnehmen und Euch die Position von der Software ermitteln lassen. Das mache ich allerdings nicht, sondern nutzte dazu die Software APT.
APT – das „Astro Photographie Tool“ wird vom Hersteller als das „Schweizer Armeemesser“ der Astro-Fotografie bezeichnet – und das ist es wirklich.
Mehr zu APT und dem Einsatz des Plate-Solvings im Absatz "Software zu Teleskopsteuerung" – nur soviel: der "All Sky Plate Solver" kann in APT sozusagen als „Plugin“ benutzt werden. Es wird einfach eingestellt, wo sich der All Sky Plate Solver“ auf der Festplatte befindet und schon kann APT das Platesolving übernehmen. Die grafische Oberfläche vom All Sky Plate Solver wird dabei nicht einmal gestartet – es läuft alles im Hintergrund ab und spielt perfekt zusammen.
Übrigens: es gibt Platesolving auch online. Auf der Seite
könnt Ihr Eure Sternenhimmel-Bilder hochladen und bekommt nach kurzer Zeit ein Ergebnis inkl. genauer Position auf der Himmelskarte.
Beispielsweise führt der Upload und die Analyse dieses Bildes:
.. zu folgendem Ergebnis: NGC 7789 (aka Herschels Spiralhaufen oder White Rose Cluster):